Deutsche historische Genusswelt

Culinary History der deutschen Küche

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Rezeptkarte:Boeuf à la mode


Die Bayern haben es als Nationalgericht adoptiert, weil, es kam doch mit Napoleon ins deutsche Land. Kann ja sein, dass es ein bayerisches Nationalgericht wurde, aber nach Deutschland kam das Rindfleischgericht schon mehr als ein Jahrhundert eher.

Wie der Name bereits sagt, entstand das Boeuf à la mode in Frankreich. Es kam zu der Zeit als das Kochen à la Daube Einzug in die Kochkunst hielt, denn es gehörte mit zu den ersten Gerichten dieser Art. François Pierre de La Varenne beschrieb Boeuf à la mode bereits in seinem Kochbuch 1651. 1682 überlieferte es Johann Sigismund Elsholz in seinem Diaeteticon gefolgt von Maria Sophia Schelhammer 10 Jahre später.

Das Boeuf à la mode hat seine Zubereitungsweise und Stellung im Laufe seiner Existenz mehrfach verändert. Bei La Varenne war es noch eher schlicht: Das Fleisch gut klopfen und mit viel Speck spicken, dann zum Kochen in einen Topf geben, mit guter Brühe, einem Bukett und allerlei Gewürzen, das Ganze mit der Soße servieren.

Dank J.S. Elsholz köchelte das Boeuf à la mode in der Berliner Schloßküche zu Zeiten Friedrichs und in Potsdam vor sich hin. Man servierte es kalt und warm, fütterte damit unliebsame Gäste und Dienstboten. Es ist daher nur schwer vorstellbar, dass die guten Bayern Napoleon gebraucht haben, um dieses Gericht in ihre Küche einzuführen, auch wenn es Hofkoch Rottenhöfer erst 1859 beschreibt.

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