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Historische Kochbücher sind keine Kochbücher in unserem Verständnis, es sind lediglich Handlungsanweisungen. Mehr war auch nicht möglich, da die Schreiber bzw. Auftraggeber dieser Bücher keine genauen Maße angeben konnten. Das Maßsystem als solches war bis Mitte des 19. Jahrhunderts dezentral.
Jedes „Bundesland“, damals Fürstentum bzw. Königreich, hatte eigene Maße. Um nach diesen Handlungsanweisungen kochen zu können, muss man sie in eine allgemeine Sprache bringen. Diese Anweisungen sind vielfach in einer Kurzsprache abgefasst worden. Kurz, weil der allgemeine Wortschatz noch sehr begrenzt war, aber auch, weil die Nutzer dieser Bücher vielfach nicht lesen konnten, sie mussten sich die Handlungsanweisungen merken können.
Der leichteren Handhabung wegen, ließ man alles „unnötige“ weg. Unnötig war, was man ohnehin wusste. Für unsere Zeit ist aber gerade das ein Problem. Wir verstehen diese Handlungsanweisungen teilweise nicht mehr, weil sich viele Begriffe völlig verändert haben, oder in unserem Sprachgebrauch gar nicht mehr existieren.
Das nächste Problem sind die Zutaten. Es mag so erscheinen, als hätte man von vielen Zutaten viel zu viel verwendet, doch bei näherer Betrachtung ist es nicht so. Nur ein Beispiel: Immer wieder liest man in Kommentaren, das sind ja sooo viel Eier. Das Eigewicht der damaligen Zeiten entspricht eher den kleinen S-Eiern. Wir denken in einem Eigewicht von 50 Gramm pro Ei.
Ähnlich verhält es sich mit Zucker, Salz, Mehl, Honig oder den Nahrungsfetten. Zucker war lange noch nicht raffiniert, Salz musste erst zerschlagen werden, Butter ausgewaschen und geläutert, Honig geläutert. Und das Mehl war eine Wissenschaft für sich. Aus diesem Grund wird eine historische Handlungsanweisung niemals einem Rezept, wie wir es erwarten, entsprechen. Diese Anweisungen sind vielfach auch nur schwer umzudenken.
Die Liste der Kochbücher, die nachfolgend aufgestellt ist, ist keinesfalls eine Übersicht der Literatur der Zeit, sondern bezieht sich lediglich auf die Literatur, die ich näher untersucht habe und versucht zu rezeptieren. Da ich selber Koch und Handwerker bin, muss ich nicht aus anderen Kochbüchern abschreiben. Alle von mir veröffentlichten Rezepte sind mein geistiges Eigentum. So verstehe ich die historische Kocherei. Jeder Kochhandwerker hat seine eigene Praxis und Kocherfahrung. Jeder ist frei darin, eine andere Sicht auf die Dinge zu haben.
Kochbücher Mittelalter
Dies ist nur eine Auswahl bekannter Überlieferungen der mittelalterlichen Literatur und wird fortgeschrieben. Im ersten Schritt werden die Bücher übersetzt, im zweiten Schritt ist es dann möglich, die Handlungsanweisungen in Rezepte zu verwandeln.
Karteikasten: | Buch von guter Speise |
Karteikasten: | Forme of cury England um 1390 |
Karteikasten: | Maître Chiquart Frankreich um 1420 |
Rezeptbuch: | Salzburger Arzneibuch |
Karteikasten: | Kochbuch der Deutschordensritter |
Karteikasten: | Kochbuch Meister Eberhard ca. 1450 entstanden |
Karteikasten: | Kochbuch Hans Meister 1460 |
Karteikasten: | Die Küchenmeisterei 1485 |
Karteikasten: | Solothurner Kochbuch |
Karteikasten: | Rheinfränkisches Kochbuch (1445) |
Karteikasten: | Mondseer Kloster-Kochbuch (1453) |
Karteikasten: | Wiener Dorotheen Kloster-Kochbuch |
Kochbücher 16. Jahrhundert
Karteikasten: | Kochbuch Balthasar Staindl 16. Jhd |
Karteikasten: | Alemannisches Kochbuch |
Karteikasten: | Anna Wecker, Ein köstlich new Kochbuch |
Karteikasten: | kochbuch_sabina_welser |
Karteikasten: | Kochbuch Marxen Rumpolt |
Karteikasten: | Gualtheri Hermenius Ryff: Confect oder Latwergenbüchlein (1542) |
Karteikasten: | Gualtheri Hermenius Ryff: New Kochbuch / Für die Krancken (1555) |
Karteikasten: | Hieronymus Bock: Kreutterbuch - Teutsche Speißkammer (1555) |
Karteikasten: | Frantz de Rontzier: Kunstbuch von mancherley Essen (1598) |
Kochbücher 17. Jahrhundert
- Georg Andreas Böckler: Haus-und Feldschule (1678)
Kochbücher 18. Jahrhundert
- Die couriöse Nürnberger Köchin (1706)
- Luise Friederike Löffler: Bd 1 Ökonomisches Handbuch für Frauenzimmer
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