In den Olymp der Meisterköche stieg nicht jeder auf. Wen wundert es, dass sich hier hauptsächlich Männer finden? Koch war und ist ein schwerer Beruf. Große Hitze, schlechte Raumbedingungen, schweres Heben und Tragen. Nicht das Frauen das nicht bewältigen konnten, doch historisch war weder eine Geschlechtertrennung noch Rücksicht auf Frauenkonstitution möglich. Erst Marie-Antoine Carême und Köchen seiner Zeit war es möglich, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Selbst Meister Escoffier hatte noch mit dieser Aufgabe zu tun. Küchen waren jahrhundertelang in Kellerräumen zu finden, ohne Belüftung, Rauchfänge und akzeptable hygienische Bedingungen. Für Frauen einfach unzumutbar.
Natürlich gab und gibt es auch Frauen, die Kochgeschichte geschrieben haben. Nicht wenig Kochbuchautorinnen waren Chef und Berufskoch. Wer sich jetzt daran stört, dass hier Koch und nicht auch Köchin steht, dem möchte ich mitteilen, dass das Wort Köchin immer den Beigeschmack der Hausfrau hat. Ich persönlich bin Koch, das habe ich schriftlich, und möchte niemals mit dem diskriminierenden Begriff Köchin angesprochen werden. In der Küchenpraxis nimmt niemand auf das zarte Gemüt einer Frau in der Küche Rücksicht. Köche sind ruppig in der Sprache, ruppig im Umgang, leider vielfach Alkoholiker und nicht gerade liebenswürdig auf der Arbeit. Das müssen Frauen mitnehmen. Von einer Frau wird nicht weniger Leistung verlangt als von einem Mann. Dass Frauen ebenso kreativ sind, vielfach überlegener und bedachter, das stellt niemand außer Frage. Diese Worte waren an die Emanzipationsbewegung gerichtet. Also: Ein Koch ist ein professioneller Handwerker, egal welchen Geschlechts!
Da es in diesem Wiki um historische Küche geht, finden sich auch nur historische Köche. Über zeitgenössische Köche steht genug im Wikipedia.
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